19. September 2009

Zu Nebenwirkungen fragen Sie..

zum Beispiel die Website des Herstellers.

Als meine letzte Gala ausgelesen und das Fernsehprogramm nur auch aus "Ruf mich an.."-Spots bestand, reichte mir die beste aller Frauen zur Bekämpfung der Langeweile das "arzneimittel-telegramm" vom Mai diesen Jahres. Ein kleines Blättchen, das bisher auf der Liste meiner Lieblingszeitverschwendungen sehr weit unten stand.

Zu Unrecht. So las ich von "Alli" einem rezeptfreien gastrointestinaler Lipasehemmer. Das klingt jetzt fast, als wüsste ich was das bedeutet. Ich habe es aber nur abgeschrieben. Was ich verstanden habe, ist, dass es um ein Präparat geht, dass der Gewichtsreduktion dient.

In den letzten Jahren ist es ja zunehmend aus der Mode gekommen, Übergewicht mit Sport und adäquater Ernährung zu bekämpfen. Inzwischen schaut man ja in bass erstaunte Speckbacken, wenn man dem Einen oder Anderen mitteilt, dass man auch ohne Operation abnehmen kann.

Alli jedenfalls soll dafür sorgen, dass das Fett der Nahrung im Magen-Darmtrakt nicht aufgenommen wird. Das hilft dann kurzfristig abzunehmen, hat aber auch unangenehme Nebenwirkungen:
  • fettiger öliger Stuhl
  • Flatulenz mit Stuhlabgang
  • Stuhlinkontinenz
  • etc.
Es besteht also die Gefahr, dass ich mir in der Öffentlichkeit in die Hose mache und trotzdem nach kurzer Zeit wieder genauso dick bin wie zuvor.
Der Rat des Herstellers dazu ist nicht etwa den Scheiß abzusetzen und sich vernünftig zu ernähren sondern:

...it's probably a smart idea to wear dark pants, and bring a change of clothes with you to work."
(...es ist wahrscheinlich eine clevere Idee dunkle Hosen zu tragen und Wechselkleidung mit zur Arbeit zu nehmen.)


Das Urteil des arzneimittel-telegramms ist dann auch eindeutig:

Das Geld und die unangenehmen Erfahrungen mit ALLI kann man sich sparen: Nicht kaufen!