29. Dezember 2009

Social Hacking für Anfänger

Heute berichtete der 26. Chaos Communication Congress (26C3) in Berlin davon, dass sie eine Flirtplattform für rechtsgesinnte Nutzer gehackt hat. Das gefällt mir. Da habe ich doch gleich mal darüber nachgedacht, was man mit den veröffentlichten Daten so anfangen kann. Was ich dazu bräuchte wäre die Liste aller Nutzer mit E-Mail-Adressen. Die gibt es hier:
http://de.indymedia.org/2009/12/269972.shtml

Um es mir einfacher zu machen, wäre es doch schön auch noch die am häufigsten verwendeten Passwörter zu kennen. Die hat der CCC hier veröffentlicht:

http://events.ccc.de/congress/2009/wiki/Hacked/Ma-flirt.de

Ich mache es Euch noch einfacher. Sie lauten:

1. 123456 (13) (kein Witz, die sind wirklich so blöd!)
2. landser (10)
3. landser88 (8)
3. siegheil (8)
5. 14881488 (6)
5. 888888 (6)
7. skinhead (5)
7. deutsch (5)
7. 123456789 (5)
10. siegheil88 (4)

Mich interessiert die Flirtplattform nicht wirklich. Spannender wären Mailpostfächer. Die Adressen habe ich ja aus der ersten Liste. Jetzt weiß ich natürlich noch nicht, welches Passwort zu welchem Nutzer gehört. Also probiere ich mal die Nutzer, die einen Teil der oben gelisteten Passwörter auch im Namen haben.
Stellen wir uns mal einen Nutzer mit dem Namen "Xx.Xx.xx1488@provider.com". Da es sich um einen braunen Deppen handelt, glaube ich mal, dass er für sein Mailpostfach das gleiche Passwort benutzt, wie für die Flirtplattform. Mehrere könnter er sich vermutlich nicht merken. Also probiere ich "14881488" und voila!

Über den Mailaccount könnte ich jetzt so einiges über den rechten Single herausfinden:

  1. Sein Name lautet S. T. und ich kenne auch die Postadresse.
  2. Ich kenne seinen ebay-Nutzernamen
  3. Ich kenne Nutzername und Passwort für seine Amazonaccount.
  4. Ich weiß, dass er vor einiger Zeit eine Zahlung an Amazon nicht leisten konnte.
  5. Er bestellt Waren bei Versendern von bei Nazis beliebten Waren (Thor Steinar, DS-Versand, Patria-Versand).
  6. Ich habe die E-Mailadressen von etwa 20 seiner Kontakte.
  7. etc,
Damit könnte ich jetzt vortrefflich weiter recherchieren, Mails in seinem Namen zu verschicken oder Waren auf seine Kosten zu bestellen.

Ich vermute, wenn man die Liste mal durch geht, findet man den einen oder anderen braunen Idioten, dessen Passwort sich leicht erraten lässt.

Das war natürlich nur eine theoretische Beschreibung dessen, was man machen könnte. Ich würde das selbstverständlich nie tun.

P.S. Die Flirtplattform ist zurzeit offline.

Dieser Blog macht Pause - fast.

Liebe Leser,
wie Ihr sicherlich gemerkt habt, ist es auf diesem Blog sehr ruhig geworden. Das wird wohl auch erstmal so bleiben, da ich an einem größeren Projekt arbeite, das meine Zeit stark beansprucht.

Trotzdem werde ich hin und wieder ein Posting veröffentlichen, wenn es sich ergibt. So wie gleich, wenn ich Euch erzähle, wie man auch als Laie ohne Kenntnisse im Hacking dem einen oder anderen Rechtsgesinnten einen kleinen Streich spielen kann.

Bis dahin gehabt Euch wohl

Zaphod

9. November 2009

Urheberrecht mal anders

Bluebeat ist ein weitgehend unbekanntes Musikportal aus den USA. Das wird sich jetzt wohl ändern, denn Bluebeat bietet das gesamte Schaffen der Beatles für umgerechnet nur 17 Cent pro Song. Bei einem üblichen Preis von 79 bis 99 Cent kann sich das schon lohnen.

Die EMI findet das ganze weniger reizvoll, da das Label die Songs, an denen sie die Rechte besitzt, gerne teurer verkaufen würde. Beim Geld und der Verletzung der Urheberrechte kennt die Musikindustrie ja verständlicherweise keinen Verwandten. Bluebeat wurde verklagt.

Die Meinungen zum Recht an den Songs gehen aber laut Bluebeat auseinander. So bezweifelt der Portalbetreiber nicht, dass die EMI prinzipiell die Recht an den Beatlessongs hat. Es handele sich aber bei den angebotenen Song um völlig neue Tonaufnahmen. Diese seien nämlich "psycho-akustisch" behandelt worden. Was klingt wie ein pseudowissenschaftliches, esoterisches Verfahren ist in Wirklichkeit eine Kompressionsverfahren für Audiodateien. Laut Bluebeat sind in diesem Fall aber Töne und Bilder hinzugefügt worden.

Bis zur Anhörung am 20. November kann man also noch Beatlessongs zu eine unschlagbar guten Preis kaufen. Theoretisch zumindest, denn seit Bekanntwerden des Angebots ist die Site kaum noch verfügbar.

Zitat des Monats (Oktober '09)

Die, die grundlegende Freiheiten aufgeben, um vorübergehend ein wenig Sicherheit zu bekommen, verdienen weder Freiheit noch Sicherheit.

Benjamin Franklin

16. Oktober 2009

Viel Lärm um nichts?

Ich habe in der Vergangenheit zweimal über den Sinn und Unsinn von Internetsperren berichtet. Die alte Bundesregierung bemühte sich ja unter der Fahne von Ursula von der Leyen möglichst zügig, ein Zensur- und Kontrollinfrastruktur aufzubauen.

Im Rahmen der aktuellen Koalitionsgespräche ist das jetzt erstmal vom Tisch und Frau von der Leyen hat von der FDP die erste Watschen einstecken müssen. Jetzt verlangt die Regierung vom BKA das, was Kritiker schon von Anfang an gefordert haben: Sich um die Löschung und nicht die Sperre kinderpornographischer Inhalte zu kümmern.

Zwar soll das Vorgehen in einem Jahr dann nochmal geprüft werden, aber wohl nur, um dann das ganze Gesetzesvorhaben vom Tisch zu wischen, ohne das Gesicht zu verlieren.

Vielleicht hat auch der Stimmenanteil der Piraten bei der Bundestagswahl (immerhin 2%) gezeigt, dass man das Thema neue Medien (für viele Politiker ist das Internet noch neu) nicht ohne Expertise bearbeiten kann. Dann wurde wohl mal jemand gefragt, der sich mit dem Thema auskannte.

19. September 2009

Zu Nebenwirkungen fragen Sie..

zum Beispiel die Website des Herstellers.

Als meine letzte Gala ausgelesen und das Fernsehprogramm nur auch aus "Ruf mich an.."-Spots bestand, reichte mir die beste aller Frauen zur Bekämpfung der Langeweile das "arzneimittel-telegramm" vom Mai diesen Jahres. Ein kleines Blättchen, das bisher auf der Liste meiner Lieblingszeitverschwendungen sehr weit unten stand.

Zu Unrecht. So las ich von "Alli" einem rezeptfreien gastrointestinaler Lipasehemmer. Das klingt jetzt fast, als wüsste ich was das bedeutet. Ich habe es aber nur abgeschrieben. Was ich verstanden habe, ist, dass es um ein Präparat geht, dass der Gewichtsreduktion dient.

In den letzten Jahren ist es ja zunehmend aus der Mode gekommen, Übergewicht mit Sport und adäquater Ernährung zu bekämpfen. Inzwischen schaut man ja in bass erstaunte Speckbacken, wenn man dem Einen oder Anderen mitteilt, dass man auch ohne Operation abnehmen kann.

Alli jedenfalls soll dafür sorgen, dass das Fett der Nahrung im Magen-Darmtrakt nicht aufgenommen wird. Das hilft dann kurzfristig abzunehmen, hat aber auch unangenehme Nebenwirkungen:
  • fettiger öliger Stuhl
  • Flatulenz mit Stuhlabgang
  • Stuhlinkontinenz
  • etc.
Es besteht also die Gefahr, dass ich mir in der Öffentlichkeit in die Hose mache und trotzdem nach kurzer Zeit wieder genauso dick bin wie zuvor.
Der Rat des Herstellers dazu ist nicht etwa den Scheiß abzusetzen und sich vernünftig zu ernähren sondern:

...it's probably a smart idea to wear dark pants, and bring a change of clothes with you to work."
(...es ist wahrscheinlich eine clevere Idee dunkle Hosen zu tragen und Wechselkleidung mit zur Arbeit zu nehmen.)


Das Urteil des arzneimittel-telegramms ist dann auch eindeutig:

Das Geld und die unangenehmen Erfahrungen mit ALLI kann man sich sparen: Nicht kaufen!

9. September 2009

Warum die Kinderpornos geblockt werden müssen...

...anstatt die Angebote einfach aus dem Netz zu nehmen.

Das ist die Frage, die Kritiker der Websperren immer wieder stellten. Die ehrliche Antwort von Zensursula von der Leyen hätte wohl lauten müssen: "Weil ich dann keinen Vorwand mehr habe meine Internetzensur durchzusetzen."

Das hat sie aber nicht gesagt. Stattdessen hat sie behauptet, es gebe eine Vielzahl von Staaten, in denen Kinderpornografie nicht strafbar wäre, Deutschland also keine Handhabe gegen diese Angebote hätte. Dem Hamburger Abendblatt sagte sie:

Die bittere Wahrheit ist, dass bisher nur die Hälfte der Länder Kinderpornografie ächtet. Das heißt, die andere Hälfte toleriert sie.

Sie behauptete also allen ernstes etwa 96 Länder (die UN zählt 192 Länder) tolerierten Kinderpornografie. Das ist natürlich Blödsinn! Vielmehr ächten viele Länder die Kinderpornografie nicht ausdrücklich, da in diesen Staaten Pornografie an sich unter Strafe steht.
Die Zahl hat Frau von der Leyen vermutlich vom International Center for Missing and Exploited Children, die 2006 eine Liste von 95 Staaten ohne Gesetz gegen Kindepornografie veröffentlicht hat. Dabei hat sich die Organisation (mit eigentlich hehren Zielen) auch nicht entblödet, Länder wie Afganistan oder den Iran aufzuzählen.

Dirk Landlau hat sich mal die Mühe gemacht diese Liste zu überprüfen. Das Ergebnis war ernüchternd für unsere Zensurministerin:
  • 71 von den 95 Staaten tolerieren keine Pornografie (was Kinderpornos natürlich einschließt)
  • Bei 9 Staaten konnte Landlau die Frage nicht abschließend beantworten. Das könnten also die"tolerierenden Staaten" sein
  • 15 Staaten haben kein Gesetz zur Ächtung der Kinderpornografie. Drei davon haben aber eines auf den Weg gebracht.
Von den 95 Staaten bleiben also nach genauerer Betrachtung maximal 21 übrig. 12 ohne entsprechende Gesetze und 9, bei denen man sich nicht sicher sein kann.

Ich erspare mir jetzt eine Auflistung diese Staaten. Die könnt Ihr gerne der oben genannten Liste entnehmen. Aber es sind wenige Länder dabei, denen ich eine Infrastruktur zutraue, die geeignet wäre weltweit Kinderpornos anzubieten.

Wie viel unsere kinderliebe Ministerin erreichen könnte, wenn es ihr wirklich um die Bekämpfung der Kinderpornografie ginge, zeigt eine weitere Auswertung, die Florian Walter aus Berlin auf seinem scusiblog veröffentlicht hat. Er erstellte eine Liste der Länder, in denen die kinderpornografischen Seiten gehostet werden, die auf der Norwegischen Sperrliste stehen. Hier die Top Six:
  1. USA (1431 URLs)
  2. Australien (188)
  3. Niederlande (177)
  4. Rußland (161)
  5. Kanada (100)
  6. Deutschland (78)
Statt diese Domains auf Zensurlisten zu pflegen, könnte man also der Einfachheit halber mal die entsprechenden Staaten informieren und vor der eigenen Tür fegen.

Dass dieses ganze Gebaren am Ende die Bekämpfung der Kinderpornografie eher behindert, beschreibt sikk in seinem Blog sehr gut. Ein langes Posting, aber es lohnt sich.

5. September 2009

Gotteslästerung

Im Juli ging große Empörung vor allem durch die englischsprachige Presse. "Jetzt sind wir also offiziell das religiös verblendetste Land der zivilisierten Welt", schrieb beispielsweise Ian O'Doherty über sein Heimatland Irland. Was war passiert?

Bei der Reform des Gesetzes zur üblen Nachrede, war auch ein Passus zur Blasphemie enthalten. Demnach kann Gotteslästerung in Irland mit einer Geldstrafe von bis zu 25.000 Euro bestraft werden.
So albern man das heute finden mag, so gab es doch nur den Inhalt der irischen Verfassung von 1937 und eines entsprechenden Gesetzes von 1961 wieder. Es war also gar nichts Neues, was zur öffentlichen Diskussion geführt hatte.
Zugegebenermaßen hätte ein modernes Land einen solchen Paragraphen längst abgeschafft.

Das deutsche Strafgesetzbuch kennt hierzu übrigens den § 166. Der lautet:

(1) Wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) den Inhalt des religiösen oder weltanschaulichen Bekenntnisses anderer in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.
(2) Ebenso wird bestraft, wer öffentlich oder durch Verbreiten von Schriften (§ 11 Abs. 3) eine im Inland bestehende Kirche oder andere Religionsgesellschaft oder Weltanschauungsvereinigung, ihre Einrichtungen oder Gebräuche in einer Weise beschimpft, die geeignet ist, den öffentlichen Frieden zu stören.


Um sich in Deutschland strafbar zu machen, muss die Blasphemie also auch den "öffentlichen Frieden" stören, dann kann man dafür aber auch ins Gefängnis wandern.

4. September 2009

Woher weht der Wind?

Ich grüble ja schon seit einiger Zeit, warum Jürgen (wohl unter verschiedenen Namen) in diesem Blog auf einmal so aktiv ist und immer auf angeblichen Urheberrechtsverletzungen herumreitet. Jetzt habe ich einen Verdacht.

Erinnert Ihr Euch noch an Miriam und Jakob? Die beiden Hobbymediziner mit den befremdlichen Diagnosen. Die schrieben damals auf Ihrer Website:

Die schriftlichen Inhalte dieser Website sind urheberrechtlich geschützt. Ihre Nutzung ist nur zum privaten Zweck zulässig. Jede Vervielfältigung [...] einzelner schriftlicher Inhalte ist ohne schriftliche Einwilligung des Rechteinhabers untersagt.

Was ein lustiger Gedanke ist, da ja zunächst erstmal jedes geistige Werk geschützt ist, auch ohne einen solchen Hinweis.

Aus anderen Quelle habe ich aber erfahren, dass die beiden tatsächlich eine Bloggerin abgemahnt haben, weil Sie über deren Website berichtet hat.

Sollte mein Verdacht stimmen, Miriam, Jakob, Jürgen oder wie Ihr Euch auch nennt. Ich werde Eure Thesen nicht Vervielfältigen, dazu sind sie mir auch einfach zu abstrus.
Inhaltlich wiedergeben oder entsprechend dem Urheberrecht zitieren aber schon. Es handelt sich bei Euren Information ja um eine allgemien zugängliche Quelle. Solche dürfen meines Erachtens in einem selbständigen Sprachwerk auch zitiert werden. Nichts anderes tue ich.

Übrigens hat die oben genannte Bloggerin die geforderte Unterlassungserklärung nicht unterschrieben.

2. September 2009

Die Glücksbohne

Wer diesen Blog inklusive der Kommentare aufmerksam liest, wird festgestellt haben, dass ich seit einigen Wochen auch als Werbeplattform für übersinnliche Dienstleistung diene. Im Kommentar zu einem Posting wirbt "Sherino" für seine Hellsichtigkeit, Reikifähigkeiten, Kartenlegen und all die anderen Dinge, die unser Leben so lebenswert machen. Sherino Pfunds ist nach eigenen Angaben ein "berühmter Hellseher". Nun kenne ich mich im Metier des Übersinnlichen nicht aus, darf aber trotzdem annehemen, dass der Herr den Begriff "berühmt" eher frei interpretiert.
"Sherino" ist doch ein Name für einen Herren, oder? Ich nehme mal an, dass er identisch ist mit Markus Pfaus, der unter diesem Namen bis vor kurzen quasi das Gleiche anbot. Wie doch ein spritueller Namenswechsel flugs etwas mysteriöses vermittelt. "Markus", wie alltäglich.

Was ich noch nicht kannte, sind Glücksbohnen, die der Gute für lumpige 15 € verkauft. Glücksbohnen sind aber laut Sherino nur bei uns neu:

Gerade in Südamerika ist diese Glücksbohne ein absoluter MUSS! Jede Familie hat mindestens eine Glücksbohne im Haus. Wenn man diese Glücksbohne im Haus aufbewahrt, wird dieses Haus beschützt. Diese Glücksbohne schützt ausserdem vor negativen Energien. Sie zieht Geld magisch an.

Warum nur sind die südamerikanischen Länder immer noch so arm, wenn doch in jeder Familie eine Hülsenfrucht rumliegt, die das Geld nach Hause bringt.

Geld verdienen will der gute Mann natürlich auch, das aber nicht dem Böhnchen überlassen. Daher bietet er seine Dienstleistungen auch telefonisch an. Er nennt das "Die Nummer gegen Kummer". Die Telefonnummer ist so groß angegeben. Die Kosten von 2,99 pro Minute aber nur so klein. Da sind ja die Telefonsexwerbespots im Fernsehen ehrlicher.

Maria Esmeralda is back

Lange habe ich nichts mehr von der Wahrsagerin meines Vertrauens gehört. Maria Esmeralda. Unablässig hatte sie mir neue Angebote gemacht, wie sich mein Leben doch noch zum Guten wenden könnte. Dann war nach vier mehrseitigen Briefen auf einmal Funkstille. Mein Vorschlag, Sie an meinem bevorstehenden Reichtum zu beteiligen, hatte sie wohl beleidigt. Ich begann mir ernsthaft Sorgen zu machen.
Bis ich gestern die kostenlose Fernsehbeilage meiner Tageszeitung nach einem Kreuzworträtsel durchsuchte. Da war sie wieder. Diesmal mit einer fast ganz neuen Masche:

Diese 3 Münzen aus China werden es Ihnen ermöglichen, sich Ihre 3 dringendsten finanziellen Wünsche zu erfüllen.

Mir fehlte und fehlt leider das Verständnis, wie man mehr als einen finanziellen Wunsch haben kann. Als erste wünsche ich mir, immer genügend Geld für alle meine Wünsche zur Verfügung zu haben, als zweites äähh... nochmal, sagen wir mal 3,80 € und als drittes - weiß ich auch nicht. Mit den ersten beiden Wünschen habe ich ja schon den Rest meines Lebens exakt 3,80 € zu viel.

Dann kommt, was wir von Maria schon kennen: Ich habe finanzielle Problem, blabla, ich möchte zu den 1134 priviligierten Personen zählen, blabla. Ich brauche hierfür nichts bezahlen - weder jetzt, noch später.

Hier kommt das Neue an der Masche. Es ist kostenlos! Obwohl - das hatte sie beim letzten mal ja auch gesagt.

Zusätzlich werden mir kostenlos die unverzichtbaren Informationen über die Feng-Shui-Rituale versprochen. Wenn die tatsächlich ebenso kostenlos wie unverzichtbar sind, sollte man sie vielleicht im Web veröffentlichen.

Ich spiele mit dem Gedanken, es wieder zu probieren. Dazu muss ich nur ankreuzen, dass vier Bedingungen von mir erfüllt werden:
1. Ich habe ein finanzielles Problem.
2. Ich bin ein Pechvogel (kein Witz, das steht in der Anzeige)
3. Ich verpflichte mich die Rituale einzuhalten (ich weiß noch nicht welche, aber ich werfe mir keine toten Katzen über die Schulte. Nicht nachts. Nicht auf einem Friedhof. Gar nicht!)
4. Sobald ich mein finanzielles Problem gelöst habe, gebe ich die Münzen weiter.

Letzteres mache ich gerne. Ich kann sogar noch 3,80 € dazu legen.

26. August 2009

Zitat des Monats (Juli '09)

Der Beginn aller Wissenschaften ist das Erstaunen, dass die Dinge sind, wie sie sind.

Aristoteles

Ich bin der Sockel der Gesellschaft...

...vielleicht hat Jürgen das allerdings anders gemeint, als er im Kommentar zum letzten Post schrieb, ich stünde "am untersten Ende der Gesellschaft, bei Feiglingen und Denunzianten."

Lieber Jürgen,

Meine Anonymität hat weniger damit zu tun, dass mich Leser meines Blogs nicht "finden" sollen. Wenn Du Dich mit den Regeln und Möglichkeiten im WWW etwas auskennst, wirst Du meinen Namen (inklusive Wohnadresse) völlig legal in weniger als 60 Sekunden ermitteln können. Andere können das auch.

Um Dir diese Mühe zu ersparen, werde ich die Website in den nächsten Tagen mit einem Impressum versehen. (Mein Dank an den anonymen Kommentator, der mich auf § 55 II RStV hingewiesen hat.)

Bei "Zaphod" handelt sich mehr um einen Nickname als um ein Alter-Ego. Darüber hinaus möchte ich nicht, dass zukünftige Arbeitgeber beim googeln meines Namens zunächst auf diesem Blog landen. Beruflich stehen bei mir nämlich andere Infomationen im Vordergrund.
Im Übrigen kann ich Deinen vollen Namen bisher auch nicht ermitteln. Das ist aber auch nicht nötig. Es ist ja Deine Meinung, die hier zählt, nicht Dein Name. Sei daher ermutigt weiterhin Deine Meinung kund zu tun!

Ansonsten würde mich sehr interessieren, welcher Beitrag Dich so aufgebracht hat.

Dein "Zaphod"

P.S. Es ist immer wieder erstaunlich und mir auch noch nicht verständlich, dass Kritiker meines Blogs und meiner Meinung immer zunächst nach einem Impressum schreien. Was habt Ihr vor? Wollt Ihr mir Blumen schicken oder meine Kinder entführen?

P.P.S. Lieber Jürgen, war es denn wirklich nötig gleich 15 meiner Posts mit demselben Kommentar zu versehen? Hast Du denn keine anderen Hobbys?

25. Mai 2009

Babies for Rent

Seine Kinder schlecht zu behandeln, geniesst ja heutzutage kein besonderes Ansehen mehr. Trotzdem durften gerade Mütter und Väter ihre Kleinkinder für vier Tage an RTL vermieten. Das ganze heißt dann "Erwachsen auf Probe". Dabei sollen die gemieteten Kinder an ältere Kinder zur Pflege verschachert werden. Das dient dann ausdrücklich nicht den Kleinkindern, sondern den Jugendlichen, die mal sehen sollen, wie das so ist, wenn man mit eigenen Blagen leben muss.

RTL verteidigt dieses Format nun damit, man müsse den Postpubertierenden zeigen, was nach einer Schwangerschaft auf sie zu kommt. Ich finde, das ist zu kurz gedacht.
Die richtigen Eltern haben ja dann vier Tage sturmfreie Bude. Da lässt sich doch auch ein Fernsehformat draus basteln. Warum nutzt man die Zeit nicht, auch den Eltern zu zeigen, was auf sie zukommt, wenn die kleinen Racker erst ein paar Jahre mehr auf dem Buckel haben. Bei denen könnte man ja ein paar Kinder auf der Höhe der Pubertät einquartieren. Dann können sich die pickeligen Hormonbomben mal so richtig altersgemäß benehmen. Also so richtig scheiße!

Der Ausblick, dass die kleinen Wonneproppen in wenigen Jahren in diesem Maße unerträglich werden, bringt den einen oder anderen Elternteil vielleicht zukünftig dazu, jede Minute mit ihren Sicherheitskopien zu verbringen, solange sie noch handzahm sind.

Tastsächlich ist natürlich alles nicht so schlimm, wie es scheint. Die Kinder sind nämlich nicht wirklich in der Obhut der Jugendlichen. Vielmehr sind die Eltern immer in unmittelbarer Nähe, aber außerhalb des Blickwinkels der Kameras. So konnte der Sender immer mal eine Minute Stress filmen und suggerieren, die Jugendlichen seinen total verzweifelt, während Mutti schon längst wieder die Brust in den kleinen Kevin gesteckt hat.

11. Mai 2009

Frei von Geist auch beim Thema Kinderporno

Ich habe mich ja vor einigen Tagen darüber echauffiert, wie perfide die Bundesregierung im Windschatten einer allgemein akzeptierten Abscheu gegen Kinderpornographie, ein Zensurwerkzeug für das Internet durchgesetzt hat. Ich halte das ganze Verfahren auch weiterhin für nutzlos als Mittel gegen Kinderpornos aber für hilfreich für auch zukünftige Bemühungen, die Inhalte des Internets für Deutsche zu kontrollieren.

Mit meiner Skepsis sehe ich mich in Gesellschaft vieler Schreiber im Freigeistforum. Es wäre aber nicht das Freigeistforum, wenn der Eine oder Andere nicht eine Bombenidee zu dem Thema auf der Pfanne hätte. So aktuell "Athenist":

Ich finde, man sollte den blosen Konsum und die nichtkommerzielle Verbreitung von Kinderpornographie legalisieren. Sonst kann einem mit Leichtigkeit alles angehängt werden. [...] Ich habe keine Lust darauf, nur aufgrund eines dämlichen Justizirrtums über Wochen oder Monate in den Massenmedien als "Kinderschänder" dargestellt zu werden, weil sich jemand einen Scherz erlaubt und hinter meinem Rücken entsprechendes Materiall auf meinen PC geladen hat.

Der Hirnakrobat ist also der Meinung, dass der Konsum von Kinderpornographie erlaubt werden sollte, weil er zu dämlich ist seinen Rechner sauber zu halten? Es zeigt sich mal wieder, dass für einige Mitglieder dieses Forums "BSE" kein Fremdwort ist. Ich bin gespannt, wie sich das Thema im Forum der vom Geist befreiten entwickelt. Bisher hat keiner sein Gehirnplacebo benutzt, um der perversen These zu widersprechen.