Je länger man sich mit Esoterik, Pseudowissenschaften und ähnlich wirren Ideen auseinandersetzt, umso mehr bemerkt man eine immer wiederkehrende Nähe zu rechtem Gedankengut. Einige Beispiele:
Die Antroposophische Gemeinschaft hat bis heute Probleme, sich von dem rassistischem und völkischem Gedankengut des Gründers Rudolph Steiner zu distanzieren. ("Wer seine 'Ich-Wesenheit' zu wenig entwickelt hat wird zum 'Neger'")
Die Germanische Neue Medizin ist ganz offen antisemitisch, trotzdem haben die Jünger von Ryke Geerd Hamer damit offenbar keine Probleme. ("Wir Nichtjuden werden gezwungen, weiterhin die jüdische Schulmedizin zu praktizieren. [...] 15 Millionen Eurer Mitbürger aus Eurem Volke sind in den letzten 20 Jahren [durch diese] umgebracht worden [...].")
Die Bücher von Jan Udo Holey sind in der Esoterikszene sehr beliebt. Und das, obwohl die Ideen weitgehend abgeschrieben und offen antisemitisch sind (zumindest laut Landgericht Mannheim) und rechtsextrem (laut Verfassungsschutz).
Trutz Hardo ist unter Esoterikern beliebt als Experte für "Reinkarnation". Darüber hinaus ist er veruteilt wegen Volksverhetzung. Er hatte sinngemäß geschrieben, die Juden hätten ihr Schicksal im zweiten Weltkrieg durch Fehler inn vorherigen Leben selbst ausgesucht hatten.
Auch dem bei mir so beliebten Jo Conrad wird ja immer wieder Nähe zu rechtem Gedankengut nachgesagt. Er dementiert fleißig, arbeitete aber immer wieder mit Jan Udo Holey zusammen.
Woher kommt bei den ach so innovativen Ideen die Nähe zu den Ewiggestrigen? Sind es die einfachen Antworten auf komplexe Fragen? Ist es einfach die eigene Paranoia auf altbekannte Feindbilder zu beziehen?
Ich weiß es nicht, bin aber immer wieder einigermaßen verblüfft mit welcher Selbstverständlichkeit sich die Esoteriker in die Näher der Rechten und deren Meinungen bewegen.
26. März 2008
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