8. Juli 2008

Die Bibel im Portrait - Abraham


Man hat mir vorgeworfen, die Religion im Allgemeinen und die christliche Kirche im Speziellen nicht immer gut behandelt zu haben. Dabei hat dieser Blog doch auch einen Bildungsauftrag. Den will ich jetzt erfüllen, indem ich in lockerer Serie wichtige Persönlichkeiten der Bibel vorstelle und damit dem Leser die Heilige Schrift näher bringe. Ich beginne mit dem Vater des Christentums: Abraham.

Name: Abraham
Geburt: ca. 2000 v. Chr.
Tod: ca. 1825 v. Christus
Verheiratet mit Sara
Kinder: Ismael, Isaak

Abraham war wohl der effizienteste Guru der Weltgeschichte. Immerhin gilt er als Vater dreier Weltreligionen. Bis heute gilt er als Erfinder des Monotheismus.

Sozialverhalten war dagegen nicht seine Stärke. Auf Wunsch seiner Frau bekam seine Sklavin sein erstes Kind. Ob die Meinung der Sklavin zum Sex mit dem damals bereits 90-jährigen gefragt wurde, ist nicht überliefert.
Mit seiner Frau bekam er später auch noch einen Sohn namens Isaak. Seine Vaterliebe hielt sich aber in Grenzen.
Zunächst ist ein versuchter Mord an seinem Sohn Isaak überliefert. Diese Tat wird erstaunlicherweise von den großen Religionen nicht verabscheut, sondern verehrt.
Es handelt sich dabei wohl um den einzigen versuchten Mord, der bis heute jährlich gefeiert wird. Das islamische Opferfest geht darauf zurück.

Auch dem ersten Sohn erging es nicht viel besser. Er wurde samt Mutter in der Wüste ausgesetzt. Nur das heroische Eingreifen von Gottes geflügelten Helfern hat ihnen damals das Leben gerettet.

Hier zeigt sich die ganze Größe Abrahams. Trotz dreier Mordversuche hat er bis heute einen guten Ruf bei dem größten Teil der gläubigen Menschen. Respekt!

Nachzulesen in Genesis 22.

4 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Tstststs ... die Bibel. *LOL*

(Der Abraham ist tatsächlich 175 Jahre alt/jung geworden? *g* Sagenhaft!)

Interessant finde ich in dem Zusammenhang, was Albert Einstein von Gott und der Bibel gehalten hat. Dazu gab es vor kurzem einen Artikel bei Rationalist International:
Albert Einstein: Die Idee Gottes ist ein “Produkt menschlicher Schwäche”, die Bibel “ganz schön kindisch”

Einstein wird ja in dem Zusammenhang besonders von den Gottesfürchtigen gerne fehlinterpretiert.

mfg

Christian

Anonym hat gesagt…

Schön und gut (oder besser gesagt pervers und chauvinistisch), die biblischen Erzählungen soweit. Allerdings muss an dieser Stelle gesagt werden, dass die biblischen Schilderungen relativiert und nicht solid betrachtet werden müssen. Das sagenhaft hohe Alter Abrahams geht sozio-archäologischen Studien auf ein heutzutage nicht mehr gebräuchliches Zeitmaß zurück, wonach ein Zeitraum von circa vier Monaten als Jahr bezeichnet wurde. Damit schrumpft Abrahams Alter zum Zeitpunkt der "Begattung" Hagars (der Sklavin) von unappetitlichen 90 auf circa 22 Jahre, was ein doch recht akzeptables Alter ist. Außerdem ist sein Tod mit somit circa 43 bis 44 Jahren auch wahrscheinlicher als 175 Jahre.

In einem anderen Punkt muss ich aber Zaphod zustimmen: Nicht nur die biblischen Episoden Abrahams zeugen von einer aggresiven Natur des Urchristentums gegen so ziemlich alles, was den damaligen Fanatikern gegen den Strich ging (Andersgläubige, Homosexuelle, weitere Beispiele auch in der heutigen Nazi-Ideologie zu finden), sondern auch von einem abwertenden Frauenbild, nämlich der Frau als Handelsobjekt. Da wird schon mal erzählt, dass Ehefrauen oder wahlweise Töchter Verfolgern zum Vergewaltigen überlassen werden um die eigene Haut zu retten.
Alles in allem lässt sich zusammenfassen, dass viele biblische Aussagen überkommen sind und ignoriert gehören, während andere (etwa die Zehn Gebote und ein Paar Gleichnisse Jesu) durchaus sinnvoll sind und von ethisch-moralischer Qualität zeugen, so dass sie etwa die Grundlage für moderne demokratische Staatswesen bildeten.
Meiner Meinung nach sollte sogar eine neue Bibel aus z.B. apokryphen Texten zusammengestellt werden um die Bibel in einen besseren Leitfaden für ein ethisch einwandfreies Leben zu modifizieren (denn mehr ist die Bibel nicht, schon gar nicht ein Regelwerk von Gott persönlich). Aber momentan ist die Bibel von verqueren, menschenverachtenden Gedankengut durchzogen.

Trotz alledem finde ich solch Extrema an Standpunkten wie auf der einen Seite Religion zu glorifizieren und unreflektiert auszuleben verdammenswert wie aber auch das Opposit, nämlich die totale Ablehnung und Diskreditierung eines jeden religiösen Inhalts.
Denn beides ist die womöglich größte aus menschlicher Existenz hervorgegangene Perversion eines vernunftbegabten Bewusstseins:
Fanatismus.

Anonym hat gesagt…

Falls Methusalem dich interessiert:
http://buchstaeblich.wordpress.com/2008/06/28/methusalem-und-andere-senioren/

Anonym hat gesagt…

Wenn man mal die Bibel etwas genauer durchliest, so muss man sich regelrecht schämen, als Christ getauft zu sein!

Weblink passend dazu:
http://www.unmoralische.de/gott.htm